Selbsthilfe kurz erklärt

Die gemeinschaftliche Selbsthilfe ist eine wichtige Ergänzung zu medizinischen und therapeutischen Angeboten. Sie fördert die Selbstkompetenz und Eigenverantwortung und gehört zu einem modernen Sozial- und Gesundheitssystem. In einer Selbsthilfegruppe schliessen sich Menschen in gleichen Lebenssituationen oder mit gleichen Krankheiten freiwillig zusammen.

In regelmässigen Treffen unterstützen sich die Gruppenmitglieder durch Anteilnahme und den Austausch von Erfahrungen und Wissen. Hilfe annehmen und Hilfe weitergeben gehen Hand in Hand. Dies eröffnet neue Perspektiven. Verbunden durch dasselbe Schicksal, erleben hier viele Teilnehmende das ersehnte Gefühl verstanden zu werden. Selbsthilfegruppen sind autonom und organisieren sich selbst. Alle Gruppenmitglieder sind mitverantwortlich für einen gelingenden Austausch und bewahren das Besprochene in der Gruppe.

In unserem Leitfaden für Selbsthilfegruppen erfahren Sie, wie eine Selbsthilfegruppe funktioniert und wie ein Gruppentreffen gestaltet werden kann. Sie erhalten unterstützende Gesprächstipps und Hinweise für ein gelingendes Gruppenleben.

Ist Selbsthilfe das Richtige für mich?

Wer erwägt, in einer Selbsthilfegruppe mitzumachen, wird sich vorgängig einige Fragen stellen. Die folgende «Checkliste» kann Ihnen helfen, Unsicherheiten zu klären. Wenn Sie die meisten Fragen mit JA beantworten, könnte eine Selbsthilfegruppe hilfreich für Sie sein.

  • Möchte ich in einer Gruppe mitmachen, die nicht von einer Fachperson geleitet, sondern von direkt Betroffenen koordiniert wird?

  • Bin ich mir bewusst, dass eine Selbsthilfegruppe kein Ersatz für eine Therapie ist?

  • Bin ich bereit, mich mit meiner Situation auseinanderzusetzen, um eine Veränderung zu bewirken?

  • Bin ich bereit, mich einzubringen und in der Gruppe über meine Situation offen zu sprechen?

  • Bin ich bereit, anderen zuzuhören und andere Meinungen zu akzeptieren?

  • Fühle ich mich in der Lage, Berichte über zum Teil schwere Schicksale von anderen Gruppenmitgliedern zu verkraften?

  • Bin ich bereit und in der Lage, regelmässig an den Gruppentreffen teilzunehmen (gesundheitlich, organisatorisch, zeitlich)?

  • Bin ich bereit, Mitverantwortung für die Treffen zu übernehmen und z.B. auch einmal für eine Gesprächsrunde verantwortlich zu sein?