24.04.2020

Psychiatrie Baselland ist selbsthilfefreundlich

Strukturierte und nachhaltige Zusammenarbeit mit dem Zentrum Selbsthilfe
Als erste psychiatrische Institution der Nordwestschweiz ist die Psychiatrie Baselland von der Stiftung «Selbsthilfe Schweiz» ausgezeichnet worden. Damit wird eine bereits gelebte Praxis in der PBL künftig verstärkt weitergeführt und Selbsthilfefreundlichkeit aufgrund von verbindlichen Qualitätskriterien systematisiert. Das nützt vor allem den Patientinnen und Patienten.

Die Selbsthilfe ist für Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen ein wichtiger Teil der psychiatrischen Therapie und Betreuung. Die Psychiatrie Baselland (PBL) arbeitet zu diesem Zweck seit Jahren mit dem Zentrum Selbsthilfe Basel zusammen und empfiehlt deren umfangreiches Angebot von Selbsthilfegruppen. Als erste psychiatrische Institution der Nordwestschweiz ist die PBL nun mit dem Prädikat »Wir sind selbsthilfefreundlich« ausgezeichnet worden.

Vergeben wird die Urkunde vom Zentrum Selbsthilfe Schweiz, wobei sechs Qualitätskriterien zu erfüllen sind. Dazu gehören unter anderem Informationen an die Patientinnen und Patienten über die Möglichkeit, in Selbsthilfegruppen mitzumachen; eine auf Selbsthilfe spezialisierte Ansprechperson und ein Erfahrungsaustausch zwischen Selbsthilfegruppen und der PBL.

Viele Vorteile für Patientinnen und Patienten

«Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann zu kürzeren Klinikaufenthalten und weniger Rehospitalisierungen führen», sagt Elena Seidel, Direktorin Pflege der PBL. Zudem könnten psychisch erkrankte Menschen dank Selbsthilfe ihre Krankheit besser bewältigen und ihr Selbstwertgefühl steigern. Selbsthilfe unterstützt darüber hinaus die Fähigkeit, mit dem eigenen Alltag ohne professionelle Hilfe zurechtzukommen.
«Durch Selbsthilfe tauschen Betroffene und Angehörige ihre Erfahrungen aus und tragen so dazu bei, mit psychischen Erkrankungen besser umzugehen», sagt PBL-CEO Barbara Schunk. «Davon profitieren vor allem unsere Patientinnen und Patienten.» Selbsthilfegruppen können schon während der stationären Behandlung besucht werden, sind aber auch nach dem Klinikaufenthalt eine wichtige Unterstützung.

Strukturierte Kooperation gewährleistet die Nachhaltigkeit

Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen hilft gerade auch nach dem Klinikaustritt, den Alltag besser bewältigen zu können und gibt Sicherheit bei der Arbeit mit Fachpersonen. »Die Selbsthilfe bereits während dem Klinikaufenthalt oder bei ambulanten Therapien als eine von weiteren Unterstützungsmöglichkeiten anbieten zu können, bringt einen grossen Mehrwert für Betroffene, aber auch für deren Angehörigen«, sagt Sarah Wyss, Geschäftsführerin von Selbsthilfe Schweiz. Die strukturierte Förderung der Selbsthilfe, davon ist Sarah Wyss überzeugt, garantiere die Nachhaltigkeit der ergriffenen Massnahmen zur Förderung der Selbsthilfe in der PBL. Sarah Wyss: «Wir gratulieren der Psychiatrie Baselland zur wohlverdienten Auszeichnung.»