Psychische Gesundheit

Erfahrungsberichte von Teilnehmerinnen und Teilnehmern

«In der Selbsthilfegruppe sehe ich regelmässig Menschen, auf die ich mich verlassen kann.»

Sarah (37) Borderline

Sarah kam mit 27 zum ersten Mal zu einer Selbsthilfegruppe, als sie in der Klinik war.

Die Gruppe war für sie ein ganz wichtiger Fixpunkt.

Dort konnte sie regelmässig Menschen sehen, auf die sie sich verlassen konnte. Dort konnte sie so sein, wie sie ist. Mit ihrer Problematik und mit ihrem Eingeschränkt-Sein.

«Man kann sich austauschen und bekommt Tipps von anderen Betroffenen, die an einem anderen Punkt sind wie man selbst.»

«Wir diskutieren alltägliche Probleme in einer menschlichen und gefühlsmässigen Tiefe, die gut tut.»

Hugo (60) Angehöriger Bipolare Störung

Hugos Frau hat eine bipolare Störung. Er macht deshalb bei einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe mit. Dort werden alltägliche Probleme «in einer menschlichen und gefühlsmässigen Tiefe» diskutiert, die Hugo gut tut.

Bei den Treffen werden die Probleme aufgenommen, die gerade aufgetreten sind. Häufig haben die anderen Mitglieder diese Probleme auch schon durchlebt und können erzählen, wie sie damit umgegangen sind.

«Ich fühlte mich in der  Gruppe von Beginn weg wohl. Die Gruppe ist ein Ort, wo man seine Sorgen offen auf den Tisch legen kann. Denn die Abmachung ist, dass von diesen Sitzungen nichts raus geht.»

«Endlich habe ich jemanden gefunden, der mich versteht.»

Fredy (62) Betroffener Bipolare Störung

Fredy ist seit zehn Jahren Mitglied einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer bipolaren Störung. Er hat manische und depressive Phasen.

Die Gruppe ist für ihn eine wichtige Stütze geworden. Immer wieder sagen Personen, die neu zur Gruppe gestossen sind: «Endlich habe ich jemanden gefunden, der mich versteht.»

«Die Geborgenheit der Gruppe, das gegenseitige Verständnis und die Offenheit sind wichtige Pfeiler einer Selbsthilfegruppe.»

«Gerade so wichtig ist das zuhören und zu sehen, wo andere stehen.»

Conny (38) Depression

Conny geht seit vier Jahren in die Selbsthilfegruppe. Während der Therapie hat sie gemerkt, dass sie sich gerne mit Menschen austauschen möchte, die dasselbe erleben wie sie.

Am Anfang hat sie nicht viel gesagt. Mittlerweile fühlt sie sich sehr wohl in der Gruppe. Das Wichtige ist, dass sie erzählen kann und verstanden wird.

«Gerade so wichtig ist das Zuhören und zu sehen, wo andere stehen. Es geht nicht um Ratschläge, sondern dass man sich gegenseitig trägt und füreinander da ist.»