Mitwirkung von Selbsthilfegruppen und Information der Patient:innen über die Selbsthilfe

Beispiele und Hinweise

Am 2. online-Erfahrungsaustausch-Treffen zu den "selbsthilfefreundlichen Spitälern" stand die Mitwirkung der Selbsthilfegruppen im Zentrum. Auch über die Information der Patient:innen über Selbsthilfe-Angebote wurde ausgetauscht, denn viele Selbsthilfegruppen sind sehr motiviert, genau dabei mitzuwirken, damit mehr Patient:innen und Angehörige das Angebot kennenlernen.

Die ergiebige Diskussion der Teilnehmenden aus Spitälern, Selbsthilfegruppen und -zentren, erbrachte viele gute Beispiele und wichtige Hinweise zu diesen Themen, die in einer kurzen Dokumentation zur Verfügung stehen (Beispiele anonymisiert).

Einige der wichtigsten Umsetzungsmöglichkeiten für die Mitwirkung der Selbsthilfegruppen im Spital sind:

  • Regelmässiger Austausch von Pflegefachpersonen mit der Selbsthilfegruppe
  • Mitwirkung der Selbsthilfegruppen in Weiterbildungen für die Pflegefachpersonen
  • Mitwirkung in Qualitätszirkeln oder Arbeitsgruppen
  • Präsentationen des Selbsthilfeangebots durch die Gruppen selbst vor Ort gegenüber den Patient:innen: Zum Beispiel durch Standaktionen ("Selbsthilfe-Infocafé"), Präsentationen in Tageskliniken oder bestehenden Gruppensettings, oder an öffentlichen Vorträgen

Beispiele für die systematische Information der Patient:innen über die Selbsthilfe sind:

  • Bei Klinikaustritt wird allen Patient:innen ein Übersichtsflyer mit verschiedenen weiterführenden Angeboten abgegeben, auf welchem die Selbsthilfe aufgeführt wird
  • Ein Gespräch über Selbsthilfeangebote ist fester Bestandteil des pflegerischen Auftrags der Bezugspersonen in einer Psychiatrischen Klinik.
  • Ärzte informieren frühzeitig schon vor einer Operation über die Selbsthilfegruppe, damit die Patient:innen bereits vor der OP Kontakt aufnehmen und sich von Gleichbetroffenen beraten lassen können.

Einige wichtige grundlegende Erkentnnisse:

  • Für die Zusammenarbeit von Spital und Selbsthilfegruppen ist es einfacher, bestehende Gefässe zu nutzen, statt Neue zu schaffen.
  • Bei Präsentationen, Vorträgen usw. ist es sinnvoll, wenn die Personen aus den Selbsthilfegruppen im Vorfeld gut informiert und unterstützt werden, sei es durch die Ansprechperson für Selbsthilfe oder durch das Selbsthilfezentrum (z.B. Vorlagen für Präsentationen erstellen o.ä.)
  • Persönliche Kontakte vor Ort helfen enorm, um Stereotype gegenüber Selbsthilfegruppen abzubauen.

Download der ganzen Dokumentation (pdf, 4 Seiten)

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